Kuschelparty

Kuschelparty, Knuddelparty oder Cuddleparty

Balsam für die Seele und Oxytozin-Booster 

Berührungen sind Balsam für die Seele und fördern das allgemeine Wohlbefinden, stärken das Immunsystem und gehören zum Menschsein genauso dazu wie das tägliche Brot. Leider findet diese Zwischenmenschlichkeit in der modernen Gesellschaft immer weniger Aufmerksamkeit. In einer Epoche in der Zeit so knapp ist, dass viele Menschen keine Zeit mehr für einen Partner finden und Single-Haushalte keine Seltenheit kommt es schließlich dazu, dass sich die menschliche Berührung in der digitalen Gesellschaft auf ein Händelschütteln reduziert wird und die ersten Versuche der digitalen "asozialen"-Medien bereits versucht dies durch ein Poke, Anstupsen oder Gruscheln komplett zu ersetzen. 

Je unsicherer die Welt, desto mehr Geborgenheit wird gebraucht. Wer sie nicht zuhause hat, sucht sie auswärts.

Prof. Dr. Gerti Senger

So sollte sich jeder einmal fragen: wann wurde ich das letzte mal berührt? Wann, wie, von wem? Hat es mir gefallen? Leide ich eventuell unter Berührungsmangel? Verkrampfe ich eventuell schon bei Körperkontakt? 

In unserer Gesellschaft müssen wir gestehen: Die wenigsten haben Berührungstalent. Klar gibt es Ausnahmen und Spezialisten wie Physiotherapeuten, Masseure und Berufe die mit Menschen viel Körperkontakt haben. Generell lässt sich dabei feststellen, dass Frauen zwar gerne berührt werden, ihrerseits allerdings Mangel an Ausdauer und Einfallsreichtum vorweisen, wenn es um das streicheln der liebsten geht. Männer im Gegensatz dazu sehen ein Streicheln oft als Einleitung zum Vorspiel. Sollte die Kuschelpartie dann scheitern hören wir Aussagen von ihr wie: 

 

"Du gibst mir keine Wärme!" woraufhin er begegnet: "Du erregst mich eben!"

Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass Männer keine Kuschelpartys besuchen, um Frauen anzubaggern. Sie kommen wirklich um zu kuscheln. Zudem haben wir für den Zweck des Baggerns bessere Konzepte entwickelt. Weiterhin haben wir herausgefunden, dass Frauen ihr Verhalten gegenüber Männern bewusst verändern und viel selbstbewusster, bestimmter und mutiger agieren, solange die Kuschelparty stattfindet.  

Experten erkennen den Ursprung der Komplexe eines Streichelfans sowie Berührungsmuffel in der allerfrühesten Kindheit. Wer hier Körperkontaktmangel aufgrund dem Entzug von Körperkontakt erleidet trägt dies ein Leben lang mit sich. Allerdings prägt sich dieses Kontakt-Defizit unterschiedlich aus. Während der eine nach der sehnlichen Berührung strebt verschließt sich der andere dagegen und verdrängt aufkommende Gefühle. Eine Schutzreaktion um sich vor dem Schmerz des Entzugs zu schützen. 

Auch wenn wir keine Tiere sind so kennen wir alle die Bilder anderer Säuger in der primären Entwicklungsphase. Bilder die einen ausgeprägten Kontakt zwischen Mutter und Kind, bzw. Kindern zeigen. Bilder die den Körperkontakt, das Schmusen, die Geborgenheit, die körperliche Nähe als etwas ganz natürliches und notwendiges zeigen. Auch der Mensch braucht den Körperkontakt. Es ist ein Grundbedürfnis. Grausame Versuche haben gezeigt, dass Säuglinge die trotz Ernährung, aber ohne Liebe, Körperkontakt und daraus resultierende Geborgenheit eine gegen 0 verlaufende Überlebenschance haben. 

Kuscheln ist nicht gleichzusetzen mit Sex. Klar hat Sex auch sehr viel mit Körperkontakt zu tun, aber die Kuschelenergie ist doch etwas anderes. Bestenfalls wird durch Kuscheln das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Wärme, Geborgenheit, Schutz, Anerkennung Vertrautheit und Sicherheit stimuliert. Anfangs in der Familie durch die ersten Berührungen durch Mutter und Vater, später dann beim Raufen mit Gleichaltrigen bis hin zur ersten Liebesbeziehung. 

Viele Familien in denen der körperliche Kontakt in Form von Kuscheln zu kurz kommt, die aber dennoch auf Harmonie bedacht sind, integrieren Haustiere in das Familienleben mit ein. Tiere können das Kontaktbedürfnis zu einem gewissen Teil erfüllen. So kommt es dazu, dass es Tiertherapien wie Beispielswiese eine Delphin-Therapie, Pferde-Therapie, Fischtherapie oder Therapiehunde immer häufiger zum Einsatz kommen, um die Brücken wieder aufzubauen, die in der primären Entwicklung nie erbaut oder aber frühzeitig abgerissen wurden. 

Der moderne Single von heute, lebt meist in der Großstadt, trifft gelegentlich ein Tinderdate oder besucht die überfüllte Disko, Club oder U-Bahn. Die Qualität der Berührungen und die dabei ausgetauschten Energien ist nicht immer positiv und tendiert eher dazu Stress zu erzeugen, anstatt diesen abzubauen. Genau aus diesem Grund hat Soulmating sich dazu entschlossen Kuschelpartys, auch bekannt als Knudelpartys oder Cuddlepartys, zu arrangieren. Hier ermöglichen wir Alleinstehenden, wie auch Paaren die ersehnte körperliche Nähe zu finden. Für viele ist die erste Idee an einen Raum voller Fremder die sich Knuddeln, Drücken und Festhalten eine meist unangenehme Vorstellung. Dies liegt daran, dass es etwas Neues, Unbekanntes ist. Etwas das bisher gewohnte Muster durchbricht und somit eine Veränderung darstellt, für die viele aus Bequemlichkeit oder gar Angst, nicht sofort bereit sind. Ein zweites Überdenken glättet dann meist die Wogen, welche die Idee Kuschelparty erzeugt hat.

Es geht halt nicht um Sex, sondern darum auf menschliche Art und Weise Glückseligkeit zu erfahren, ohne diese durch den Konsum von Verbrauchsgüter kurzfristig zu stimulieren.

Ein intrinisches in sich selbst gewonnen Glücksgefühl, das man vielleicht noch aus seiner Kindheit kannte. Ein Gefühl, das mangels Familie oder Partnerschaft auf der Strecke geblieben ist und gesellschaftlichen Trends und Kompromissen weichen musste. Deshalb treffen sich die Teilnehmenden auf der Kuschelparty um genau diese einstige Nestwärme der Urhorde zu spüren. 

Körperliche Nähe und Berührungen bedeuten vielmehr als nur Geborgenheit und Berührungsbehaglichkeit. Das Berührung sogar eine heilende Wirkung bei Menschen haben ist bereits in medizinischen Studien erwiesen. In klinischen Untersuchungen haben Wissenschaftler herausgefunden, dass durch Neuropeptide, deren Ausschüttung durch Körperkontakt stimuliert wird, eine Wundheilung beschleunigen wird. Zudem konnte das häufig krankmachende Stresshormon Cortisol reduziert werden und die  Oxytozin-Ausschüttung angeregt werden. Das macht den fit und hält gesund sowie widerstandsfähig. 

Oxytozin ist ein im Körper überaus wichtiges Hormon, dessen Produktion durch körperliche Nähe und Kuscheln stimuliert wird. So gesehen ist der Körperkontakt das Vitamin C für unser Immunsystem und unser körpereigene Stimmungsaufheller. 

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