Tantra ABC - Sexualität Erleben

Das Tantra ABC erklärt kurz und knapp die wichtigsten Vokabeln

Tantra – Sexualität, Spiritualität, Philosophie

Einführung

Tantra ABC: Einführung in Tantra - Sexualität erlebenWas genau ist eigentlich Tantra? Ekstatischer Sex? Zügellose sexuelle Praktiken?  Die meisten Menschen haben das Wort irgendwo aufgeschnappt und hegen in ihren Köpfen nun die wagemutigsten Phantasien zum Thema Tantra. Fast jeder hat irgendeine schwammige Vorstellung davon, die vielleicht auch annähernd richtig ist. Einige glauben, dass Tantra ausschließlich Sexpraktiken aus Indien beschreibt oder, dass Tantra und Kamasutra das gleiche sind. Dabei ist Tantra viel mehr als eine Liebeskunst.

Also ganz von vorne: Was Wort „Tantra“ entstammend dem Sanskrit besteht aus zwei Silben: „Tan“ („tanoti“ = ausdehnen) und „Tra“ („trayati“ = befreien). „Tantra“ lässt sich im deutschen also übersetzen als „Befreiung durch Ausdehnung“. Des Weiteren kann Tantra auch als Theorie, Lehre, Buch, Text übersetzt werden. 

Wir bei Soulmating möchten den Interpretationen zur Übersetzung noch etwas hinzufügen. Und zwar den Aspekt der Atmung der im Tantra wie auch im Yoga eine entscheidende Rolle Spielt. Bei dem Betrachten des Wortes Tan-Tra fällt auf, dass es sich in zwei Silben trennen lässt und somit indirekt auf das bipolare Universum anspielt (+/-, Jin/Jang, Tag/Nacht etc.) Ein Aussehen und Befreien interpretieren wir als die Beschreibung des Atmens und Atem als übertragenen Sinn des Lebens. 

Aber Tantra hat doch irgendetwas mit Sex zu tun? Ja, das ist richtig/wichtig. Wie beim Ersten Daten spiel die Sexualität im Tantra eine enorm wichtige Rolle. Sexualität dient zur Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis. Tantra beinhaltet philosophische Aspekte die die Verbindung von Körper, Geist und Seele anstrebt. Die Tantra-Lehre beschäftigt sich eher weniger mit potentiellen Fragen des Lebens als viel mehr mit der Förderung und Entfaltung des Bewusstseins aller Möglichkeiten.

Die drei zentralen Ideen im Tantra sind Körper, die Sinne und die Sexualenergie.

Tantra ABC: Einführung in Tantra - Sexualität erlebenWas bedeutet nun „ausdehnen“? "Tan" / Ausdehnen bedeutet, atemweise Ausdehnung des Bewusstseins. Das Leben zählt als etwas Heiliges. Ablehnung ist immer Ablehnung gegen sich selbst. Alles ist eins und dies gilt es zu lieben.

Körper und die Sexualität sind in den gängigsten Religionen tabuisiert, zugleich sind sie die Grundlage der physischen Manifestation in der Realität (Illusion, Maya). Tantra fokussiert sich auf die Befreiung, Kultivierung und Ausdehnung des Bewusstseins in diese Tabu-Themen in besonderem Maße.

Sexualität als Energie betrachtet, hilft menschliches Potential zu entfalten und wirkt Bewusstseinserweiternd. Beim Tantra geht nicht um das Ausprobieren ausgefallener Sexstellungen des Kamasutras oder außergewöhnlicher sexueller Fantasien und Praktiken. Sex im Tantra ist das Werkzeug einer inneren Geisteshaltung und wird als Mittel zur Bewusstseinserweiterung eingesetzt, um Extase zu erlangen.

Die sexuelle Vereinigung im Tantra dient der Erweiterung des Bewusstseins. In der totalen Ekstase ähnlich wie der in einem Ayahuasca-Trip, verlieren sich Raum und Zeit. Die Erektion aller beteiligten, sollte deswegen so lange wie möglich gehalten werden um die Bewusstseinserweiterung und das verschmelzen mit dem Göttlichen Eins so lange und intensiv wie möglich zu genießen. Daher gilt es einen frühzeitigen Samenerguss zu unterdrücken und damit den Abbruch der Ekstase hinausgezögert oder sogar ganz zu vermieden. Somit hat das Tantra auch spezielle Techniken geschaffen die den einfachen Praktiken des Kamasutras optimal ergänzen können. Als Beispiel sei die Technik des "Kalten Zugs" genannt, die es dem Mann ermöglicht den Klimax ohne sexuelle Inkontinenz zu erreichen. 

Tantra ABC: Tantra Philosophie - Sexualität erleben, Joga, Yoga, Maya


Das Tantra ABC

 

Chakren

Chakren sind Energiewirbel im Körper, die in einer Energie zentrieren. Die Energie pulsiert an diesen Punkten in einer bestimmtem Frequenz und Intensität.

Sieben Hauptchakren und eine Vielzahl von Nebenchakren liegen entlang der Wirbelsäule und strahlen nach oben und unten bzw. nach vorne und hinten ab. Nebenchakren befinden sich meist an unterschiedlichen Punkten des Körpers oder gar in der Aura z.B.: unter anderem an Schultern, an Händen, Knien und Füßen. Einige Chakren wirken über dem Kopfes und unter den Füße in den äußeren Auraschichten.

Chakren sind über Energiebahnen miteinander verbunden. Die Orte dieser Energiezentren liegen nahe Nervenknoten. Die sieben Haupthaaren sind:

  1. Basis-/Wurzel-Chakra
  2. Sakral-/Sexual-Chakra
  3. Nabel-/Solarplexus-Chakra
  4. Herz-Chakra
  5. Hals-/Kehl-Chakra
  6. Stirn- Chakra/drittes Auge
  7. Kronen-Chakra

Jedes Chakra hat bestimmte Eigenschaften: eigene Mudras, jeweils eine Lotusblüte mit unterschiedlicher Anzahl von Blättern, als auch Energien, Farben, Emotionen, Mantras und Yantras. 

 

Kundalini

Sanskrit: „gerollt, gewunden“, wird als eine im Wurzelchakra lauernde Schlange dargestellte und symbolisiert weibliche Urkraft. Es ist nach der tantrischen Lehre die göttliche Kraft in ihrer individuellen Inkarnation im Menschen. Kundalini zählt als die schlafende Lebenskraft oder Prana in seiner potentiellen, ruhenden Form. Die  Essenz des Lebens welche eng mit den (mütterlichen) Reproduktionskräften zusammenhängt. Kundalini gilt als Kraft im Menschen, die der mater, der Materie, am nächsten steht. Sie bildet die Brücke zwischen physischer und astraler Substanz. Zudem zählt Kundalini als erregtes Astrallicht, das die äußere Seelenwelt erleuchten kann und sofern die Schlage entfesselt ist das dritte Auge öffnet.

 

Ganesha

Hinduistischer Gott, Sohn von Shiva, dargestellt mit Elefantenkopf. Weitere Namen sind Ganapati ("Gebieter der Scharen"), Vinayaka ("Entferner der Hindernisse"), VighnantakaVarada ("der Wohltaten Schenkende“),  Vighnesha ("Herr der Hindernisse"), Vigneshvara („Zerstörer der Hindernisse“), Siddhita ("der, der Erfolg bei der Arbeit schenkt“) sowie Ekadanta ("Der mit dem einen Stoßzahn“). Als Vinayaka wird er im Tantra verehrt, wo er als begnadeter Tänzer und beweglicher Liebhaber zählt, der sogar mehrere Frauen zugleich befriedigen kann.

 

Kamasutra

Der vollständige Name ist Vatsyayana Kamasutra. Das Werk ist Teil der indischen Lehrwerke über Erotik (Kamashastra). Als ein Leitfaden der Erotik und der Liebe steht das Kamasutra zum Tantra. Kamasutra kommt aus dem Sanskrit und bedeutet: „Verse des Verlangens“. Die Sammlung und Beschreibung von Stellungen in der Praxis des Geschlechtsverkehrs enthält in der ursprünglichen Fassung auch homosexuelle Praktiken, sowie Anleitungen die BDSM-Praktiken zugeschrieben werden. Tantra sollte man auf keinen Fall mit dem Kamasutra verwechseln. 

 

Lingam

Lingam kommt aus dem Sanskrit und bedeutet: „heiliger Stab“, Hindus sehen im Lingam die schöpferische, als  ebenso die erhaltende und zerstörende Kraft Shivas. Lingam ist die Bezeichnung für den männlichen Intimbereich: Penis (Phallus). Skrotum und Hoden gehören auch dazu.

 

Yoni

Yoni bedeutet im Sanskrit: „heiliger Ort, Ursprung, Quelle, Behältnis, Ruheplatz, Nest, Schlupfloch“ und ist Symbol für die weibliche göttliche, schöpferische Energie. Yoni bezeichnet den (äußeren und inneren) Intimbereich der Frau, generell gesagt ist es der tantrische Begriff für Genitalien der Frau (Vulva, Vagina und Uterus). 

 

Maithuna

Maithuna ist das höchstes tantrisches Ritual, bei dem es um die spirituelle und rituelle Vereinigung geht

 

Mandala

Mandala ist vielen noch aus dem Kindergarten bekannt. Es kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Kreis“. Mandala ist die Bildhafte, symbolische Darstellung des ewigen Kreislaufs – zur Unterstützung der Meditation. Die Darstellungen sehr symmetrische Formen.

 

Mantra

Mantra bedeutet im Sanskrit: „Instrument der Rede und des Denkens“. Dabei handelt es sich um Laute bzw. Wörter oder Wortschnipsel die zur Unterstützung der Meditation oder Transformation gesunden bzw. vibriert werden. Das einfachstes und bekannteste ,heiligste Mantra ist Ohhm (Aum). 

 

Mudra

Mudras sind Handgesten die auch zur Abbildung von Gottheiten benutzt werden. Mudras werden auch benutzt um Energien zu Bündeln. 

 

Namasté

Namaste ist ein Grußwort aus dem Sanskrit mit der Bedeutung: „Verehrung Dir“ oder im Tantra als: „ ich verehre das Göttliche in Dir“. In Kombination mit einer leichten Verbeugung werden die Handflächen dabei gegeneinander gelegt und die Hände vor das Herzchakra gehalten.

 

Shakti

Shakti (Symbol: Yoni) ist eine weibliche, hinduistische Göttin. Shakti verkörpert weibliche Energie und Schöpferkraft. Sie wird als weiblicher Gegenpol zu einer männlichen Gott verwendet. Shakti steht Shiva nichts nach, sondern ist ebenbürtig, manchmal sogar übergeordnet. 

 

Shiva

Shiva ist ein hinduistischer Gott (Symbol: Lingam / Phallus) der männlichen Energie. Sohn: Ganesha.

 

Sannyasin

Sannyasin ist die Bezeichung für einen Mensch, der dem weltlichen entsagt hat. Sannyasin sind auch als Anhänger Osho’s bekannt.

 

Yantra

Yantra ist ein Diagramm, ähnlich dem Mandala. 

 

Yoga

Yoga ist die Praxis zur geistigen und körperlichen Übung. Insbesondere dient Yoga zur Meditation und Askese, als auch zum Erlangen der spirituellen Erleuchtung. Yoga und Tantra haben die selben Wurzeln.

 

Yogi/Yogini

Ein Yogi ist der männliche spiritueller Lehrer eine Yogini die weibliche spirituelle Lehrerin.


Tantra Philosophie

Tantra ABC: Tantra Philosophie - Sexualität erleben, Joga, Yoga, Maya

 

Die endgültige Leidfreiheit (Moksha) - ein  Zustand von innerer Freude (Satchidananda) wird, von Hedonisten wie auch im Tantra, als Ziel des Lebens erkannt, darüber sind sich viele Religionen sowie Yogis und Tantriker einig. Die Grundbetrachtungsweise der Welt sagt: "Die Welt ist eine Illusion (Maya) und vergänglich. Glück in etwas Vergänglichem führt zur Enttäuschung und kreiert leiden, weil dies dir permanente Zufriedenheit versagt. Nur das ewige Sein (im "Göttliche"-Bewusstsein) kann dauerhaften Frieden garantieren."

Als Essenz daraus empfiehlt Tantra, die Welt bewusst zu akzeptieren, zu bejahen und zu erfahren. Durch das Bejahens aller weltlichen Aspekte des Lebens schafft Tantra eine Gegenpol zu den asketischen Philosophien des Yoga. 

Tantra kennt weder Verbote noch Gebote, die den Genuß und die Sexualität beschreiben, moralische Forderungen an die Lebensweise und "Welt-Entsager"-Kult sind ebenso obsolet.

Tantriker gelten als Bhogi ("Welt-Esser oder Genießer"). Tantra ignoriert Regelwerke und fördert eine Lebenseinstellung mit Körperverehrung, der Sinnesreizen, offener Sexualität und Genußes. Moral ist dem Tantra fremd daher gilt tantrische Philosophie als amoralisch. Im Tantra geht es nicht um Moral sondern um Bewusstsein.


Die Tantra Idee ist häufig falsch verstanden

Tantra Idee - Was ist Tantra - Tantra Erklärt - Tantra ABC

 

Wenn man über Trantra spricht sollte man sich klarzumachen, was Tantra auf keinen Fall ist.

Es ist keine Therapie, sondern ein spiritueller Weg. Therapie versucht, deine Funktionalität wiederherzustellen und deine Persönlichkeit an die Gesellschaft anzupassen. Im Tantra wirst du dagegen aufgefordert, Bewusstheit in dein gesamtes Leben zu bringen und die Freiheit zu erkennen. Du erkennst, dass du mit allen Dingen ein bist und dass kein Aspekt deiner Persönlichkeit schlecht ist. Der lernst dich vollkommen anzunehmen und zu akzeptieren wie du bist. Dieses bewusste Annehmen bewegt entfaltet nebenbei deine Persönlichkeit, ist aber das Ziel an sich.

Tantra auch sicherlich keinerlei Beziehungsschule. Tantra dient nicht dazu einen neuen Partner zu finden oder ihre Beziehung aufzupeppen, auch wenn es beim Soulmating dazu benutzt wird den es ist nichts daran auszusetzen. Die Wahrscheinlichkeit auf einem Tantra-Event authentische und tiergehende Beziehungen zu knüpfst ist sehr wahrscheinlich. Ebenso wahrscheinlich ist es, dass sich deine bestehenden Beziehungen vertiefen und auf eine völlig neues Level gehoben werden. Aber auch das bleibt nur ein Nebeneffekt und ist nicht der wahre Sinn von Tantra.

Tantra-Workshops sind keine Form von Sex-Partys, Swingerclubs oder Gangbang-Partys. Tantrische Rituale können oft sehr lustvoll sein, jedoch ist das Schwelgen in Lust allein ebenfalls eine eventuelle Begleiterscheinung. Erkenntnisse der eigenen Freiheit und eine Öffnung für tiefere innere Erfahrung ist der wesentliche Unterschied. Dies ist von außen betrachtet nur sehr schwer wahrnehmbar. Daher wird Tantra von Außenstehenden als reine Zügellosigkeit interpretiert. 

Tantra ist kein Streichelzoo. Harmonie ist ein Aspekt des Tantra. In einer Tantragruppe kannst du sehr sehr unterschiedlichen Gefühlen wahrnehmen: Vorlieben, Abneigungen, Stärken, Schwächen, ekstatischen Gefühlen, Eifersucht, Wut und Angst und viele mehr. Bewußtes Erfahren und Akzeptieren aller Gefühle ermöglicht Wachstum und Befreiung.

Abschließend sei gesagt, dass Tantra auch keine Lebensphilosophie oder Moralvorstellung darstellt. Tantra bestimmt weder wie du dein Leben zuführen hast,  noch sagt es ob monogam oder polygam richtig ist. Tantra schreibt dir nicht vor ob du als Heiler oder als Hure deinen Lebensunterhalt verdienen sollst. Ebensowenig wird es vorgaben machen ob du bescheiden oder luxuriös leben solltest. Auf eine Bewertung des Lebensstil wird verzichtet, genau wie auf eine Bewertung von Gefühlen. Tantrische Philosohpie gilt als amoralisch und fordert lediglich: Bewusstheit für in das Leben. 

Tantra ist Befreiung durch bewusstes Erleben und Annehmen aller Erfahrungen dieser Realität (Maya).

 

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Unsere non-verbalen "Kommunikation-Trainings" wie Deep Dating, Speed Tantra und Kuschelparties, richten sich an die fortgeschrittenen Teilnehmer der Silent Speed Datings und bieten viele neue Begegnungs- und Reflektionsmöglichkeiten an. Eine Anmeldung für die Events aus der Reihe Spiritual Touch, die auf das Silent Speed Dating aufbauen, ist bisher nur für Absolventen eines Silent Speed Dating buchbar. Die Termine die Angebote hieran werden bei Interesse intern bekannt gegeben.