​​​​​​​Ghosting: Wenn der Partner verschwindet

Das Zeitalter des digitalen Dates bringt neben dem an sich sehr aufwendigen und zeitfressendem Online-Dating auch Dating Maschen zum Vorschein vor denen man sich in acht nehmen sollte. | 12/1/2017 | Kommentare: 1

Ghosting: Wenn der Partner verschwindet

Ghosting: Wenn der Partner verschwindet

Das Zeitalter des digitalen Dates bringt neben dem an sich sehr aufwendigen und zeitfressendem Online-Dating auch Dating Maschen zum Vorschein vor denen man sich in acht nehmen sollte.

Schon mal von Ghosting gehört?

Der Begriff „Ghosting“ beschreibt den Vorgang, dass die Person, die man datet, sich ohne Vorwarnung und Erklärung aus dem Staub macht. Anrufe werden nicht mehr entgegengenommen, Nachrichten nicht beantwortet und bereits getroffene Verabredungen nicht eingehalten. Obwohl vorher Dates stattgefunden oder eine Beziehung bestand, laufen plötzlich jegliche Kontaktversuche ins Leere. Auch in einer Freundschaft kann dies vorkommen.Dating Trend Ghosting: Wenn der Partner plötzlich zum Geist wird.

So ist das digitale: „ich gehe mal eben Zigaretten holen…“, ohne jemals wieder zurück zu kommen auch bekannt als Ghosting. Ghosting ist wenn sich der Partner zum Geist macht und somit unsichtbar wird. Es ist so, als sei nie etwas gewesen – als hätte man einen Geist gesehen, der nun spurlos verschwunden ist.

Ghosting kommt sehr häufig in online Chats vor, da der Chatpartner sich je nach Lust und Laune aus dem Staub macht ohne ein Wort zu sagen oder ein Zeichen zu geben. Diese sehr bequeme Art sich ohne gebührende Verabschiedung zu entfernen zeigt natürlich von schlechten Manieren, wird aber durch die Anonymität im Internet forciert. Studien zeigen jedoch, dass es weniger Ghosting gibt sofern sich die Kommunikatoren außerhalb des Chats, also in der realen Welt kennen oder aber ein Chat über eine lange Zeit zu einer Verbundenheit gefühlt hat.

Für die jüngere Generation sind respektvolle Höflichkeitsfloskeln mehr oder weniger überflüssig geworden. Zum leid der im chat zurückgelassenen.

Der ursprünglich als online Trend bekannt gewordene Hype findet auch Anwendung in anderen Gebieten außerhalb des Internets. Die Anfänge des Ghostings fanden sich bereits beim Simsen (SMS schreiben). Ghosting ist aktuell ein ganz heißer Trend, viele Menschen haben keine Lust mehr, sich sachlich mit Problemen oder gar anderen Menschen auseinanderzusetzen. Passend zur politischen Stimmung im Lande; lieber sich in Gruppen unsichtbar machen und blinde Parolen grölen, als sich mit jenen konfrontieren, vor denen man offenbar sehr viel Angst hat.

Das Schlimme: „Ghosting“ geschieht nicht nur nach wenigen Rendezvous‘, sondern kann auch nach monate- oder gar jahrelangen Beziehungen passieren. Eben schmiedete man noch gemeinsam Zukunftspläne und auf einmal ist alles vorbei. Moralisch betrachtet wird Ghosting oft als peinlich und respektlos empfunden. Es ist letztendlich immer besser einen klaren Schlussstrich zu ziehen und eine Ende zu kommunizieren. Sei es im Chat ein kurzes „bye“ / „cu“ außerhalb von Chats ein ordentliches Lebewohl, das letztendlich mehr verletzt und emotionalen schaden anrichten kann, da es den Partner in Sorge zurücklässt. Doch warum haben einige Leute nicht den Anstand, sich an diese zwischenmenschlichen Regeln zu halten?

 


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Warum „ghosten“ Menschen?

Heutzutage haben viele Menschen keine Zeit und sind zu bequemlich auf eine Diskussion oder Angst vor einer Auseinandersetzung. Manche haben bereits schon vor einiger Zeit für sich selbst die Entscheidung getroffen, dass sie die bisherige Beziehung nicht mehr weiterführen wollen. Für manch einen ist es auch erst mit der Hochzeit eine offizielle Beziehung und alles zuvor nicht ernst zu nehmen.
Ghosts sehen sich nicht in der Verantwortung einer sich erst anbahnenden Beziehung den nötigen Anstand zu erweisen. Vielerorts ist eine grundlegende Art des gesellschaftlichen Umgangs und Etikette einfach als überflüssig empfunden und nur peripher in die Beziehung eingeflossen. Womöglich scheint einigen eine Aussprache schlichtweg überflüssig oder man befürchtet, sich zu blamieren, wenn man „Schluss macht“ mit etwas, das noch gar nicht spruchreif war.

Bestand bereits eine offizielle Partnerschaft, so ist „Ghosting“ gerade niederträchtig. Oft hat der Mensch der sich aus dem Staub macht, Angst, die Gefühle des anderen zu verletzen und weiß einfach nicht, wie er diese Entscheidung erklären sollte.

Was hilft bei „Ghosting“?

Ganz gleich, warum jemand „ghosted“, abhaken, aufstehen und weitermachen, sich den Kopf über einen Geist zu zerbrechen macht keinen Sinn. Daher auf keinen Fall hinter her telefonieren oder gar auflauern. Der „Ghost“ ist es nicht wert. Selbstverständlich ist es hard, das Verschwinden des Lebenspartners zu akzeptieren, gerade auch wenn länger man zusammen war. Und zweifelsohne wäre eine Erklärung mehr als angebracht, aber wir sehen es so: aus Selbstrespekt sollten sie nicht keinen Geistern nachlaufen.

„Ghosting“  vermeiden?

Aus Respekt und Anstand sollte man immer die Wahrheit sagen, gerade seinen Partnern gegenüber und diese so behandeln wie man selbst auch behandelt werden möchte. Alle Menschen streben nach Liebe und Anerkennung und verdient zumindest eine kleines Zeichen. Ehrlich sein und sagen wenn etwas es einfach nicht funktioniert gilt als respektvoll. An dem Zeitpunkt an dem man merkt, dass kein ernsthaftes Interesse besteht, sollte man sich auch dementsprechend unverbindlich, anstatt mit gespielten Aufwartungen verabschieden. Im Leben sieht man sich immer zweimal, daher wäre es an einem späteren Zeitpunkt einfach nur peinlich und unglaublich schwierige sich aus einer solchen Affäre zu ziehen.

Beim Funkverkehr wird jede Nachricht mit einem entsprechenden Ende versehen um sicherzustellen, dass die Nachricht vollständig übermittelt wurde und nun der einstige Sender in Empfängermodus wechselt und somit bereit ist eine Mitteilung eines anderen Senders zu empfangen. Wer beim Sprechfunk durchgehend die Frequenz belegt und keine anderen Teilnehmer zulässt muss sich nicht wundern, wenn andere Dialoge einem endlosen Monolog vorziehen.

Wer eine komplett andere Form der Kommunikation ausprobieren möchte kommt zum nonverbalen Speed Dating nach Leipzig.

Ghosting – Dating Trends


Kommentare

Nadine   1/7/2019

Ich finde deinen Artikel sehr aufschlussreich. Ghosting ist ein Phänomen, das es früher gar nicht gegeben hat. Man konnte sich nicht aus dem Weg gehen. Die digitale Revolution und Kommunikation über Textnachrichten brachte viele Vorteile, aber eben auch Nachteile mit sich. Wir sprechen nicht mehr miteinander und daraus entstand auch das Ghosting. Besonders in Beziehungen ist so etwas besonders schmerzhaft, wenn sich der Partner plötzlich nicht mehr meldet und wortlos die Beziehung verlässt. Ein Zeichen von Schwäche, das in Zukunft hoffentlich wieder anders gelöst wird.
https://beziehung-management.de/ghosting/

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